Ein erstes Fazit unserer Kampagne für Organspende

Unser erstes Bild zur Kampagne ist gerade erst gut 14 Tage alt aber wir wollen dennoch ein kleines Fazit ziehen, ein bisschen davon erzählen, wie es sich für uns anfühlt, jeden Tag ein neues Bild voller Lebensfreude zu posten und ebenfalls fast jeden Tag ein neues Bild für unser Kampagne willkommen heißen zu dürfen.

Wie ihr euch vorstellen könnt stehen Claudia und ich seit gut einem Monat ständig in Kontakt. Es wird geskyped, getextet und es werden jede Menge an Dateien hin und her geschickt. An der Kampagne arbeiten wir in unserer Freizeit, Abends, wenn sonst nichts mehr ansteht. Obwohl das Wort arbeiten nicht ganz korrekt ist, denn nach Arbeit fühlt es sich nun wirklich nicht an.

Mit jedem neuen Foto, das wir zugeschickt bekommen, hüpft unser Herz, manchmal tauschen wir uns über die unglaublichen Geschichten aus, die das Bild begleiten, manchmal ist auch einfach nur das Bild ansich so ansteckend, strahlt so viel Glück und Lebensfreude aus, dass man alleine deswegen schon gerührt ist und sich gerne an den PC setzt, um es zu beschriften.

Natürlich, wir stehen hinter unserer Kampagne, sind stolz drauf und motiviert, sie so lange wie möglich am Laufen zu halten, unsere Worte wollen dies nur bestätigen. Aber es ist viel mehr als das. Es ist eine Sache zu hören, dass wieder einmal eine Person ein neues Herz, eine neue Lunge, Leber, Niere bekommen hat – es ist etwas ganz anderes zu sehen, was diese Person denn nun konkret an Leben geschenkt bekommen hat. Was genau diese eine Organspende gerettet, wieder möglich gemacht, welche Momente waren es, die es ohne Spender nicht gegeben hätte. Es lässt das ganze Thema noch einmal persönlicher werden. Auch für uns. Wir sind beide transplantiert, wissen beide, wieviel an Leben, eine Orgenspende retten kann. Doch zu sehen, dass andere Organempfänger genauso viel an Leben gerettet bekommen, öffnet einem die Augen.

All die Menschen auf unseren Fotos, sind durch eine Organspende gerettet worden. Meist hat ein Fremder dafür gesorgt, dass sie weiterhin Mutter, Vater, Oma, Opa, Schwester, Bruder, bester Freund, beste Freundin, Trauzeuge, Tochter, Sohn oder Ehepartner sein können. Unsere Spender haben nicht nur uns gerettet, sie haben ganze Familien gerettet.

Und genau das ist es, was uns stets berührt, wenn wir wieder ein neues Foto zugeschickt bekommen. Was für eine schwere Zeit wir alle durchschritten haben und wieviele Menschen wir auf Grund unseres Spenders auch heute noch in den Arm nehmen, mit ihnen lachen oder trösten können.

„Wer auch nur ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt.“ Das ist es was wir spüren, wenn wir eure Bilder bekommen. Wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird und unendlich viele Ringe in alle Richtungen aussendet. Wer weiß, wen wir einmal retten werden weil wir gerettet wurden.